Rezension: Die besten Gerichte für Ihr Kleinkind

Ernährung ist heute nicht immer einfach. Es fällt manchmal schwer, aus der großen Auswahl an Lebensmitteln das auszusuchen, was man wirklich braucht. Was ist gesund? Welche Nährstoffe sind wichtig, welche Vitamine und wieviel davon? Oft fehlen auch Vorbilder: Viele jungen Eltern können oder wollen sich nicht an ihren eigenen Eltern orientieren und starten dann ganz neu mit dem eigenen Kind in eine eigene Esskultur. Ratgeber und Kochbücher können auf diesem Weg eine erste Orientierung bieten. „Die besten Gerichte für Ihr Kleinkind“ von Anne Iburg richtet sich an all jene Eltern, die nun in die Esskultur mit ihren Kindern starten.

Anne Iburg, Diätassistentin und Oecotrophologin, bietet in „Die besten Gerichte für Ihr Kleinkind“ Eltern einen einfachen und gut verständlichen Zugang in den richtigen Umgang mit Essen und Ernährung: Sie führt Eltern zunächst vor, wie wichtig die eigene Einstellung zum Essen ist und wie eigene Vorlieben den Alltag beeinflussen. Erst auf Basis des Überdenkens der eigenen Gewohnheiten kann ein reflektierter Umgang mit der Ernährung des Kindes erfolgen. Daher werden Eltern gezielt ermutigt, sich anhand vorgegebener Fragen mit eigenen Essgewohnheiten zu beschäftigen. Informationen über das gesunde Essen ab dem ersten Geburtstag, über die Bedeutung des gemeinsamen Essens, über Inhaltsstoffen von Nahrungsmitteln und letztlich häufig gestellte Elternfragen aus der Praxis runden den Einführungsteil des Buches ab. Vom Spiegelei über Kirchererbsensalt bis zum Schokoerdbeerkuchen finden sich im Rezeptteil dann viele Rezepte für den Alltag mit Kindern.

Besonders hervorzuheben an Anne Iburgs Buch ist der Einführungsteil für Eltern, der Denkanstöße bietet, eigene Gewohnheiten zu hinterfragen und zu ändern. Die anschließenden Ausführungen über die ausgewogene Ernährung sind einfach dargestellt und entsprechen den Angaben des Forschungsinstituts für Kinderernährung. Die über 170 Rezepte sind einfach anwendbar und erfordern keine großen Kenntnisse im Kochen. Daher ist das Buch tatsächlich als Einstieg für Eltern zu sehen, die bislang wenig Erfahrungen mit dem Kochen und Backen haben. Wer sich in der Kinderernährung eher alternativ orientiert und findet, dass Süßigkeiten nicht auf den Speiseplan gehören, kann die Rezepte für „Fantakuchen mit Pfirsich-Sahne-Creme“ überspringen oder sich an den Tipps orientieren, die beispielsweise den Ersatz von Weißmehl durch Vollkornmehl empfehlen. Insgesamt verfolgt Anne Iburg dabei die Strategie, Süßigkeiten nicht aus dem Ernährungsplan zu verbannen, sondern gezielt als Besonderheit anzubieten – auch wenn dieser Aspekt im Rezeptteil des Buches nicht gerade im Vordergrund steht. Kritischen Betrachtern fallen dabei vielleicht auch die Rezeptvorschläge mit Weißwein, Rum oder Eierlikör ins Auge – eine ebenso umstrittene Zutat im Kinderalter.

Gesamturteil: Anne Iburg bietet mit „Die besten Gerichte für Ihr Kleinkind“ einen guten Einstieg in das Kochen für und mit Kindern. Viele bunte und leckere Gerichte laden Eltern zum Ausprobieren in der Küche ein, wobei auch die Nachspeise nicht zu kurz kommt und laut Iburg auch nicht weggelassen werden muss. Daher ist das Buch als Einstiegsbuch für Eltern durchaus geeignet und kann als Sprungbrett für eine weitere Auseinandersetzung mit der Ernährung und dem gesunden Essen dienen. Eine Aspekte (Süßigkeiten, Jodsalz, Alkohol) sind dabei durchaus auch kritisch zu betrachten, doch insgesamt ist Anne Iburg ein schönes Einstiegsbuch für den Küchenspaß für Eltern gelungen.

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