Rezension: Ein Apfel für alle

Es ist ein klassisches Kinderbuchthema: Viele unterschiedliche Charaktere, die unter normalen Umständen vielleicht nie etwas gemeinsam unternommen hätten, tun sich zusammen, um einen zu unterstützen. Winterlich angehaucht erzählt und Feridun Oral mit der Geschichte „Ein Apfel für Alle“ diesen Klassiker neu.

Es ist Winter und der Schnell türmt sich bereits auf, als der Hase auf einmal großen Hunger hat und sich auf Futtersuche begibt. Endlich findet er einen herrlich roten Apfel, der seinen Hunger stillen könnte – doch hängt er leider viel zu weit oben am Baum. Auch mit der Maus allein kann er ihn nicht für sich gewinnen. Doch im Vierergespann mit Fuchs und Bär rückt das Abendessen in greifbare Nähe und es entstehen ganz nebenbei neue Freundschaften.

Ein Apfel für Alle“ besticht durch einfache, klare Bilder. Hase, Maus, Fuchs und Bär erscheinen ohne Comic-Charakter und werden trotz der menschlichen Geschichte ganz natürlich heraus gearbeitet. Zwar fehlt der Geschichte etwas die bei Erwachsenen so beliebten zweite Erzählebene, bei der auch die Vorleser auf ihre Kosten kommen, doch wird die Geschichte vielleicht auch gerade deswegen zu einem besonderen Ereignis für Kinder. Die Geschichte des Hasen ist anrührend und fordert gleichsam zum Nachdenken auf. Vielleicht fragt sich der erwachsene Leser am Ende, warum eigentlich auch die anderen Tiere, die keinen Hunger bekundet haben, etwas vom Apfel essen. Oder warum alle Tiere den Apfelgriebsch verschmähen. Doch das sind eben die Fragen der Erwachsenen…

Gesamturteil: „Ein Apfel für Alle“ ist ein schönes Vorlesebuch in der Winterzeit und durch die Schlichtheit sogar schon für aufgeweckte Kinder ab 2 Jahren geeignet (empfohlenes Alter des Verlages 36 Monate bis 5 Jahre).

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