Rezension: Sadakos Kraniche

Am 6. August 1945 wurde die Atombombe „Little Boy“ über Hiroshima abgeworfen. Neben zahlreichen Todesopfern, die es sofort zu beklagen gab, erkrankten viele Menschen auch Jahre später noch an den Folgen der radioaktiven Strahlung. Sadako Sasaki ist das wohl bekannteste Opfer der Atombombenabwürfe. Ihre Geschichte wurde weltweit erzählt und zur Friedenserziehung eingesetzt. Judith Loske hat nun Sadakos Geschichte als Kinderbuch veröffentlicht: „Sadakos Kraniche„.

Sadako Sasaki wurde am 7. Januar 1943 in Hiroshima geboren. Mit zweieinhalb Jahren überlebt sie den Abwurf der Atombombe und wächst zunächst scheinbar gesund auf. Zehn Jahre später erkrankt sie an Leukämie als Spätfolge der radioaktiven Strahlung. Nachdem sie von der Legende der 1000 Kraniche erfährt, beginnt sie, Origami Kraniche zu falten, um wieder gesund zu werden. Letztlich verstirbt sie jedoch 1955 an ihrer schweren Erkrankung.

Sadakos Kraniche“ berichtet Sadakos Geschichte aus Perspektive ihrer Katze. In ruhigen japanischen Bildern wird Sadakos Schicksal mit wenigen Worten umschrieben: Wie sie noch gesund als kleines Kind im Garten spielte, wie die dunkle Wolke kam und sie deswegen Jahre später erkrankte und mit dem Falten der Kraniche begann. In gedeckten Farben und einer Mischung aus Collagen und Illustrationen, immer wieder begleitet von den Faltanleitungen für Papierkraniche, wird eine traurige Geschichte nachgezeichnet und auch schon für kleine Kinder erklärbar dargestellt. Auf diese Weise entsteht ein Buch zur Friedenserziehung von Anfang an, das für kleine Kinder die Geschichte von Sadako darstellt, die auch schon von Karl Bruckner in „Sadako will leben“ erschien, ausgezeichnet mit dem Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis und dem Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien. „Sadakos Kraniche“ ist sicher kein leichtes Kinderbuch, doch erzählt es einfühlsam und sanft eine wahre Geschichte, die auch heute nicht vergessen werden darf und uns an Hoffnung und Achtsamkeit erinnern soll.

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